Momo 17: Das geht vorüber

Das geht vorüber

Ein Schüler kam zu seinem Lehrer und sagte: “Ich finde meine Meditationen furchtbar. Dauernd bin ich abgelenkt, ich denke an alles Mögliche, außerdem habe ich immer Schmerzen und wenn ich keine habe, schlafe ich ein.”
 
Der Lehrer antwortete: “Das geht vorüber.”
 
Bald darauf kam der Schüler und sagte: “Meister, meine Meditationen sind nun ganz wunderbar geworden. Ich fühle mich so konzentriert. Ich spüre Klarheit und Frieden.
 
Der Lehrer antwortete: “Das geht vorüber.”
Die Achtsamkeitspraxis hilft uns dabei, eine gewisse Gelassenheit den Dingen gegenüber zu entwickeln, so dass wir nicht mehr so sauer sind, wenn’s mal nicht so läuft, wie wir das gerne hätten.
 
Das bedeutet übrigens nicht, dass dir Alles schnurz piep egal wird. Du läßt dich nur nicht mehr so schnell einwickeln und kommst z.B. entweder schneller aus dem Sich-Ärgern wieder raus oder fällst gar nicht erst so tief rein.
 
Gleichzeitig fördert die Achtsamkeitspraxis unsere Genussfähigkeit in dem Wissen, dass das Leben einem ständigem Wandel unterliegt, so dass wir Momente des Glücklichseins und der Zufriedenheit viel intensiver a) überhaupt wahrnehmen und b) mit allen Sinnen genießen und feiern können und uns aus vollem Herzen darüber freuen.
 
Mit regelmäßiger Übung wollen wir dann das Eine nicht mit aller Macht “weg haben” und halten am Anderen nicht mit aller Macht fest. Wir sind viel verbundener mit dem Fluß des Lebens, in dem Alles kommt und wieder geht. Das mindert unser Stressempfinden und befreit uns ungemein.
 
Probier es aus:
1. Wenn du dich das nächste Mal ärgerst, sag den Satz des Lehrers zu dir selbst und beobachte, was das mit dir macht.
2. Wenn du das nächste Mal einen richtig schönen Moment erlebst, erinnere dich an den Satz des Lehrers und verstehe ihn als Einladung, mit allen Sinnen und aus tiefstem Herzen so richtig zu genießen.
 
Ich wünsche dir eine Woche voller innerer Gelassenheit und vielen Genussmomenten!
Und wie immer sende ich dir von Herzen viele Grüße

Mit Liebe und Dankbarkeit